Rosa Andraschek

landschaftsbilder, in einzelbilder zerlegt, wie postkarten, wechseln einander ab *

 

In Österreich gibt es rund 5000 Kriegerdenkmäler zum Gedenken an im Ersten und Zweiten Weltkrieg gestorbene Soldaten, um die 1000 davon allein in Niederösterreich. Sie besitzen im Gegensatz zu Denkmälern und Erinnerung an verfolgte, vertriebene und ermordete Personen einen besonderen Stellenwert hinsichtlich Quantität, Pflege, Erhaltung, Verortung. Kriegerdenkmäler liegen meist prominent im Ortskern, auf Haupt- oder Kirchenplätzen. Manchmal existieren zusätzlich Erinnerungszeichen in Form von Kriegsgräbern auf Friedhöfen, in denen neben Wehrmachtssoldaten auch Häftlinge aus Konzentrationslagern begraben liegen.
Rosa Andraschek zeigt eine neue Arbeit, in der sie sich kritisch mit dem österreichischen Gefallenengedenken als Moment identitätsstiftender Erinnerung und der Verdrängung auseinandersetzt.

 

* Jelinek, Elfriede: Die Ramsau am Dachstein. Unveröffentlichtes Typoskript 1976, S 1.

 

Gefördert mit Mitteln der ÖH Akademie der Bildenden Künste.

Die Ausstellung in Bildern:

Eröffnung

12. Juni 2021, 15 bis 20 Uhr


Ausstellungszeitraum

12. Juni bis 18. Juli 2021

Rosa Andraschek (*1995 in Korneuburg)

studiert Geschichte und Bildende Kunst in Wien

Rosa Andraschek beschäftigt sich mit Orten und Geschichte. Ausgehend von einem politischen Landschaftsbegriff kreisen ihre Arbeiten um Fragen des Erinnerns und Gedenkens und der Zugänglichkeit von Räumen. Anhand verschiedener Strategien wie archivarischer und wissenschaftlicher Recherche und der Zusammenarbeit mit Historiker_innen und anderen Personen entstehen Fotografien, Installationen und Interventionen. Ihre Arbeiten waren u.a. in der Zacherlfabrik in Wien (2021), im Kunstverein Baden (2019) und im Bildhauersymposion Lindabrunn (2018) zu sehen.