Melanie Wurth & Georg Kuttelwascher

Ein Experiment an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technik: Die beiden Waldviertler Künstler Melanie Wurth und Georg Kuttelwascher begeben sich als Forscher auf ein Feld vermeintlicher Widersprüche. Kann Kunst Wissenschaft sein und Wissenschaft Kunst? Die Ausstellung „unbemannt“ hinterfragt kritisch die Methoden beider Disziplinen.

Ein mechanischer Webstuhl, der seit Jahrzehnten keine Funktion mehr erfüllt, wird akribisch genau in seine Einzelteile zerlegt. Die Maschine ist aufgeladen mit technischem Spezialwissen und textiler Vergangenheit. Anstatt sie aber ihrem eigenen Schicksal zu überlassen, wird sie im Kontext der Ausstellung zum Kunstobjekt erhoben. Nach skurrilen, scheinbar wissenschaftlichen Kriterien kategorisiert, werden die spröden, verbrauchten Bruchstücke archiviert und musealisiert.

Der „unbemannten“, weil dekonstruierten Maschine steht die technische Durchdringung des menschlichen Körpers gegenüber. Georg Kuttelwascher nimmt medizin-technische Abbildungen des Menschen zum Vorbild und überträgt die kontrastreiche, monochrome Röntgen-Ästhetik auf seine großformatigen Ölbilder. Durch die überreizt dichte Aneinanderreihung der Arbeiten wird eine Intensität erzeugt, die Unruhe stiftet. Das Eindringen in den Menschen durch Wissenschaft und Technik erscheint als unheimliche Bedrohung. Die Ausstellung wird dadurch auch zum Experiment für den Betrachter.

Eröffnung

27. Juli 2013, 19 Uhr


Ausstellungszeitraum

28. Juli bis 1. September 2013

Melanie Wurth (geb. 1986)
Lehramtsstudium Kunst u. Kommunikation (Unterrichtsfach Bildnerische Erziehung) und Kontextuelle Gestaltung (Unterrichtsfach Werkerziehung) an der Akademie der Bildenden Künste Wien, lebt und arbeitet in Groß-Siegharts und Wien

Georg Kuttelwascher (geb. 1977)
Abschluss des Kollegs für Druck- und Medientechnik an der Höheren Graphischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt Wien
lebt und arbeitet im Waldviertel und in Wien