Brigitte Corell

Über 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht und täglich werden es mehr. Was Menschen bewegt, den Standort, das Land, den Körper, die Welt zu verlassen, verarbeitet Brigitte Corell in ihrer Ausstellung “Angst – Sehnsucht – Größenwahn”.

Vertrieben durch kriegerische Gewalt, Unterdrückung und klimatische Veränderung, und getrieben von der Sehnsucht nach einem besseren Leben (vielleicht auf einem anderen Stern?) ist eine neue globale Völkerwanderung entstanden, die über Generationen überlieferte, eurozentrische, ohnehin fragwürdige, gesellschaftlich-kulturelle Begriffe wie Heim und Heimat ins Wanken gebracht hat, und zu einer Heimatlosigkeit in undefinierten Zwischenräumen führt.

Das durch häufigen Ortswechsel entstandene Gefühl, sich selbst in einem permanenten Zwischenraum zu befinden, hat Brigitte Corell zu ihrer Arbeitsphilosophie “Entelechie” gebracht, die laut Aristoteles “die sich aus dem Stoff entwickelnde Form beschriebt, etwas was sein Ziel schon in sich trägt.”

“Brigitte Corell arbeitet mit vorhandenen Materialien, mit Fundstücken, mit Objekten, die viel öfter sie finden als umgekehrt. In ihrem Haus in der Nähe von Retz hat Brigitte Corell davon ein gewaltiges Archiv angelegt. Um “der Materialschlacht unserer Wegwerf-Gesellschaft” etwas entgegenzusetzen, wie sie sagt. Zusammengefügt werden die unterschiedlichen Gegenstände, um eine neue Narration zu schaffen. Die Geschichten, die die Objekte bereits in sich tragen, werden weitergedacht oder ganz neu interpretiert. Humor ist bei den Arbeiten von Brigitte Corell immer mit im Spiel. Eine Leichtigkeit, Offenheit und Neugierde dem Leben gegenüber.”    – Dominique Gromes

Eröffnung

Samstag, 11. Mai 2024, 19 Uhr


Ausstellungszeitraum

12. Mai bis 16. Juni 2024

Brigitte Corell (*1948) pendelt zwischen Berlin und dem Retzer Land (Weinviertel).
Studium von Grafik und Design in München. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Frankreich, Norwegen und Österreich.

www.brigittecorell.de