Kulturkeller Dobersberg: Myriam Urtz

Myriam Urtz
Keramik

Myriam Urtz ist eine waschechte Waldviertlerin – mit nomadischem Naturell allerdings, erdig und zugleich mondän. In ihrer Werkstatt, einem wahren Hexenlaboratorium, formt sie Menschen, mythisch anmutende Figuren, an diverse Traditionen erinnernde surreale Fruchtbarkeitsgöttinnen, „die aber letztlich doch keiner anderen Tradition entspringen als der von ihr geschaffenen“, so der Literat Richard Schuberth.
Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der Mensch, insbesondere die Frau. Neben prallen Formen legt die Künstlerin viel Wert auf die Ausgestaltung des Gesichts. Man könne durch Körperhaltung viele Emotionen ausdrücken, doch im Gesicht versuche man die wirkliche Befindlichkeit zu lesen, so Urtz. Ab und zu konzentriert sie sich auch ganz auf den Kopf und modelliert große Büsten, Türwächter und Haushüter.
Fast nichts ist abstrakt, und das ist kein Nachteil: Die Betrachter erkennen sofort, was sie sehen und forschen nicht nach einer verborgenen Bedeutung. Urtz’ Keramiken zielen auf den Augenschmaus, den sinnlichen Genuss. Erleichtert wird dieser Zugang durch ein weiteres Charakteristikum ihrer Arbeiten – den Humor in vielen Facetten, vom humoristischen Anflug über Ironie bis zum Sarkasmus. Tierischer Ernst ist absolut tabu.

Für Myriam Urtz ist Ton ist ein Material, das Demut lehrt. Ton verzeiht selten Fehler und macht dem künstlerischen Hochmut schnell den Garaus, indem er zerspringt, sobald man sich sicher wähnt und glaubt ihn beherrschen zu können …

Kulturkeller im Schloss Dobersberg
Schlossgasse 1
3843 Dobersberg

Kontakt: Anita Fröhlich
tel: +43 664 51 10 840

mail: kulturkeller@gmx.net

www.kulturkeller.eu

Öffnungszeiten:
Sa/So/Feiertag 10 – 12 und 14 – 16 Uhr; Di/Do 18 – 20 Uhr
oder nach telefonischer Vereinbarung

Eröffnung

25. Mai 2018, 19 Uhr


Ausstellungszeitraum

26. Mai bis 2. August 2018

Myriam Urtz (Zwettl/NÖ)
der Ausbildung an der Landesfachschule für Keramik und Ofenbau in Stoob (Bgld.); 1996 bis 2002 Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz; ist mit Arbeiten im Schiele Museum (Ceske Krumlov), Keramikmuseum Bechyne, Museum für angewandte Knst in Prag vertreten; Mitarbeit bei “Experimenteller Archäologie” VIAS Wien, Aufbau von Freilichtmuseen, Spezialgebiet Lehmofenbau