Das war: Felix Malnig

Felix Malnig ist ein Chronist der Einsamkeit. Selbst wenn auf seinen Gemälden Menschen zu sehen sind, vermitteln sie ein Gefühl der Verlorenheit und Leere. Es sind mit Acryl und Lackspray auf Leinwand oder Papier gemalte Bilder – meist (Stadt)Landschaften (Getreidesilos, Grenzstationen, Autobahnen, Skilifte), in denen die Zeit angehalten, die Temperatur abgesenkt und fast alles Leben entschwunden zu sein scheint. Die Landschaften haben keinerlei idyllischen Charakter. Ihre vermeintlich bukolische Atmosphäre wurde zerstört durch massive bauliche Eingriffe, die wie Kontrapunkte zur gewachsenen Natur wirken und die der Künstler in kühnen Perspektiven provokant ins Bild setzt: Autobahn-Brücken, die wie Schneisen in die Landschaft geschlagen wurden und deren absurde Monumentalität Malnig noch verstärkt, indem er die Bauwerke in bedrohlicher Untersicht zeigt; Silos, die sich über die Dächer der niederösterreichischen Dörfer erheben, stolz wie Geschlechtertürme, aber in Wahrheit gesichtslose „betonierte Kolosse“ (Wojciech Czaja), denen jede Kraft zur Identitätsstiftung fehlt.

– Georg Vasold, 2020

Die Eröffnung in Bildern:

Eröffnung

9. Juli 2022, 19 Uhr


Ausstellungszeitraum

9. Juli bis 14. August 2022

Felix Malnig (*1967, Nürnberg)
Aufgewachsen in Deutschland, Kanada und (Nieder-)Österreich. Studium der Malerei, Hochschule für Angewandte Kunst, Wien. 4 Semester Architektur, Technische Universität Wien. Zahlreiche Ausstellungen im In- u. Ausland. 1993 wurde ihm der Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich verliehen. 1999 war er Preisträger des Erwin Ringel-Kunstpreises. 2000 erhielt er den Förderungspreis der Stadt Wien sowie 2008 einen Annerkennungspreis beim Strabag Art Award.

 

felixmalnig.at