Andrea Zobernig

Andrea Zobernig „glimpses abroad“

Die Werke der heutigen Ausstellung sind dort entstanden bzw. von ihren Erlebnissen und Eindrücken in England inspiriert. Newcastle selbst ist eine Stadt mit ca. 200.000 Einwohnern. Es ist eine Industriestadt, aber auch eine Stadt der Universitäten und Kunst. Und es ist eine Stadt, in der permanent Historisches und Modernes aufeinandertreffen.

Newcastle war einst die nördlichste Siedlung des römischen Reichs, das durch den Hadrianswall gegen Norden hin vor schottischen und irischen Stämmen geschützt wurde. Die Reste dieser 113 km langen Grenzmauer, heute UNESCO-Weltkulturerbe, können immer noch besichtigt werden. Mittelalterliche Bauten wie die Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert oder die Kathedrale Saint Nicholas stehen neben moderner Großstadtarchitektur. Brücken aus dem 19. Jahrhundert konkurrieren mit der Millenium Bridge, einer der außergewöhnlichsten modernen Brückenkonstruktionen des Landes.

Diese Umgebung und Kultur fließen in Andrea Zobernigs Arbeiten ein, wenngleich sie nur einen winzigen, flüchtigen Eindruck („glimpse“) des Ortes und der persönlichen Erlebnisse der Künstlerin festhalten. Antagonismen wie Vergangenheit-Gegenwart, Realität-Fiktion , Natur-Technik oder gut-böse spiegeln sich in den Arbeiten der Künstlerin wieder. Sie bevorzugt phantastische Themen und bewegt sich in den Genres Fantasy, Science-Fiction und Horror. Fantasy oder Magischer Realismus verbinden historische Epochen mit übernatürlichen Elementen in fiktiven Welten. Neben dem realen Ort England ist Andrea Zobernig auch von ihren eigenen fiktiven Vorstellungen beeinflusst: Sie entwickelt Geschichten und fremde Welten, die uns in Form von Bildern zugänglich werden.

Sequenziell erscheinen uns diese Bildergeschichten in Comics, welches das Lieblingsmedium der Künstlerin ist. Neben dem zeichnerischen Erzählen, drücken sich ihre Erfahrungen auch in Linoldrucken und Ölbildern aus. Antropomorphe Gestalten, schuppige Ungeheuer, engelhafte Wesen, Heldinnen und Helden treten uns in ihren Bildern entgegen und laden uns ein, Teil dieser phantastischen Geschichten zu werden.

Eröffnung

20. September 2014, 19 Uhr


Ausstellungszeitraum

21. September bis 2. November 2014

Andrea Zobernig, geboren 1991, stammt aus Schwarzenau, hat am Waidhofner Gymnasium maturiert und studiert seit 2010 in der Klasse „Grafik und Druckgrafik“ an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Im Zuge ihres Studiums verbrachte sie dieses Jahr fünf Monate in Newcastle upon Tyne im Nordosten Englands.